The Priest Executed for Peace in Regensburg | Johann Maier (with Dr. Bernhard Lübbers)
Walking4History
In the final days of World War II, Regensburg stood on the brink of destruction. In this video, I’m joined by Dr. Bernhard Lübbers to tell the story of Domprediger Johann Maier on the day he was executed (24 April 1945): what led to his arrest, why the Nazi authorities condemned him, and what his actions meant in the chaos of April 1945. In the second half, we zoom out to the immediate aftermath and the next few days as the city collapsed into the end of the war: bridges were blown to slow the U.S. advance, Regensburg came under fire, and American troops entered the city on 27 April 1945. We also address a little-known but important piece of Regensburg’s history: the Flossenbürg concentration camp subcamp in Stadtamhof (“Colosseum”) and what the Americans found as the Nazi system fell apart. Viewer note: This episode includes discussion of Nazi violence, execution, and concentration …More
Johann Maie - Gedenktag katholisch: 24. April
Priester, Märtyrer
* 23. Juni 1906 in Berghofen, heute Ortsteil von Aham in Bayern
† 24. April 1945 1 in Regensburg in Bayern
Johann Maier besuchte das Gymnasium der Benediktiner im Kloster in Metten und studierte am Priesterseminar am ehemaligen Schottenkloster St. Jakob in Regensburg und am berühmten Collegium Germanicum in Rom, wo er 1933 seine Primiz feierte. Nach einer großen Reise quer durch Westeuropa und zu großen katholischen Städten in Norddeutschland war er in verschiedenen Gemeinden in Bayern tätig und wurde dann Spiritual im Kloster der Missionsdominikanerinnen vom hl. Herzen Jesu in Strahlfeld, das Ausbildungsstätte junger Missionarinnen war, die auch als Strahlfelder Schwestern bekannt wurden. Anfang 1939 kam Johann Maier als Repetitor für scholastische Philosophie ans Priesterseminar in Regensburg, gleichzeitig wurde er dort Domprediger. Er galt als einer der mutigsten Prediger im nationalsozialistischen Deutschland, war ein sehr beliebter Beichtvater und Freund der Künste. In den letzten Kriegstagen zeigte er sich als Mahner zu Frieden und Versöhnlichkeit.
Als am 22. April 1945 US-Panzerverbände schon an der Donau standen, forderte Reichsverteidigungskommissar Ludwig Ruckdeschel bei einer Kundgebung die Verteidigung Regensburgs bis zum Äußersten. Am nächsten Tag versammelten sich mehrere hundert aufgebrachte Menschen bei einer Kundgebung auf dem Moltkeplatz; Johann Maier ergriff das Wort und wollte die Menge beruhigen: nur durch eine Bitte, nicht durch Forderungen könne man die kampflose Übergabe der Stadt erreichen. Noch während er sprach, wurde er von Polizisten in Zivil festgenommen - ebenso wie weitere Teilnehmer der Demonstration - und zusammen mit dem Lagerarbeiter Josef Zirkl von einem hastig zusammengerufenen Standgericht noch am selben Abend zum Tode verurteilt; er habe öffentlich den Willen des deutschen Volkes zur Selbstbehauptung zu lähmen versucht. Am frühen Morgen um 3.25 Uhr wurden Maier und Zirkl auf dem Moltkeplatz gehängt; fast zeitgleich machten sich Wehrmachts-Einheiten und die SS bereit, die Stadt zu verlassen und sich Richtung Süden abzusetzen.
Offenkundig hatten die Amerikaner Nachricht von der Bereitschaft zur Übergabe der Stadt bekommen, sie stoppten den Angriff auf Regensburg; Johann Maier gilt deshalb als Retter Regensburgs. Bischof Buchberger, der wohl zumindest einen Aufschub der Urteilsvollstreckung hätte erreichen können, schwieg in jener Nacht. Freunde von Maier bauten darauf, dass sein Oberhirte und das Domkapitel etwas unternehmen würden, um das Leben der Verurteilten zu retten, zumal sie die Nacht in einem Versteck in nächster Nähe des Standgerichts und Vollstreckungsortes verbrachten. Aber Bischof Buchberger hatte offenbar Angst; eine Intervention sei aussichtslos, verteidigte er sich.
Drei Tage nach Maiers Tod erfolgte der Einmarsch der Amerikaner. Maiers Grab befindet sich in der Bischofsgrablege des Domes in Regensburg, in dem auch eine Gedenktafel an ihn erinnert.
1 ▲ Die Amtseinführung des früheren Regensburger Professors Joseph Ratzinger als Papst Benedikt XVI. fand am 60. Todestag des Regensburger Dompredigers statt.