Kirchen-Kater
1386

Eine neue Theologie

Wir glauben nicht mehr, wir hoffen nicht mehr, wir lieben nur noch. Der Zorn Gottes ist uns fern, wir sind dennoch da. Unter dem Regenbogen. Untertan. Einem neuen Glauben: Unwirklich, schrecklich. …Mehr
Wir glauben nicht mehr, wir hoffen nicht mehr, wir lieben nur noch.
Der Zorn Gottes ist uns fern, wir sind dennoch da.
Unter dem Regenbogen.
Untertan. Einem neuen Glauben: Unwirklich, schrecklich.
Darum will ich zurückkehren, zu Dir, mein Gott.
Du bist vielfältig, da, katholisch.
Du bist vollkommen entsetzt. Und doch da.
In Einheit mit meinen Nachbarn. Mit meinen Mitmenschen. Du bist da. Der große Gott. Allah. Der Vater der Väter. Die Mutter der Mütter. Du bist einfach da. Für mich. Für meinen Nächsten. Für meine Kinder. Da. Du bist groß, mein Gott. Und hilfst. Immerdar. Deine Gnade ist evangelisch. Deine Präsenz ist katholisch. Deine Gewalt ist muslimisch. Du bist da. Ein großer Gott. Ein wirklicher Gott. Amen. Ich bekenne Dich. Amen. Ich bekenne Dich.
Salzburger
"Deine Gnade ist evangelisch. Deine Präsenz ist katholisch. Deine Gewalt ist muslimisch.": Eigentlich eine treffende Formel. Letztlich kennt freilich nur der echte Katholizismus Gnade & Gewalt GOTTes, aber man kann leider nicht verleugnen, daß die katholische TheoLogie - die Praxis war GOTTlob oft ganz anders - des letzten JahrTausends DAS VERZEHRENDE FEUER zu einem konstitutionellen Monarchen …Mehr
"Deine Gnade ist evangelisch. Deine Präsenz ist katholisch. Deine Gewalt ist muslimisch.": Eigentlich eine treffende Formel. Letztlich kennt freilich nur der echte Katholizismus Gnade & Gewalt GOTTes, aber man kann leider nicht verleugnen, daß die katholische TheoLogie - die Praxis war GOTTlob oft ganz anders - des letzten JahrTausends DAS VERZEHRENDE FEUER zu einem konstitutionellen Monarchen degradierte, der sich immer an ein "Naturrecht" hält und sich überhaupt brav "vernünftig" benimmt.
"Der Gott bestimmter katholischer Theologen ist lediglich ein begüterter Erbe des Demiurgen Platons. Obwohl sie sich implizit zur Schöpfung ex nihilo bekennen, führen diese Theologen in ihr kosmogonisches Schema wieder eine Urmaterie ein, denn sie unterwerfen den göttlichen Töpfer äußerlichen Regeln, indem sie behaupten, Gott wolle das Gute weil es gut sei, statt zu lehren, daß das Gute gut sei, weil Gott es wolle. Diese Theologen errichten eine Struktur von Gründen, Werten, Prinzipien gegenüber einem unterjochten Gott. Für eine solche Theologie ist der Schöpfer ein unterwürfiger Demiurg. Dieser Gott, der wie ein agnostischer Moralist ethischen Normen gehorcht, ist weder der Gott des israelitischen Dornbuschs noch der trinitarischen Theologie. Sowohl die biblischen Metaphern als auch die Begriffe der Kirchenväter versuchen nur, die Allmacht Gottes auszudrücken. Der Grund, der dort willkürliche Eingriffe häuft, ist der gleiche, der dort die trinitarische Ökonomie errichtet. Der unergründliche Gott ist der, der in sich selbst die ordnende und wirkende Vernunft aufnimmt, der belebende und erhaltende Hauch. Wenn Logos und pneuma sich in die unaussprechliche Transzendenz einfügen, artikuliert der judäische Jahwe seine Allmacht im christlichen Dogma." "Der heilige Thomas: ein Orleaniste der Theologie?" "Die sich zum Begriff des Naturrechts bekennen, versetzen Gott in den Ruhestand - in die Pförtnerloge irgendeines Justizministeriums." "Wir dürfen an den Gott der Theologen nur glauben, wenn er dem Gott ähnelt, der die Furcht heraufbeschwört." (GOMEZ DAVILA)