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Kirchen-Kater
Der Text:
„Denn wie kein vernünftiger Katholik in der Absicht, zu den alten, von den früheren Konzilien gebrauchten Formeln zurückzukehren, die Fassungen der christlichen Lehre ablehnen kann, welche die Kirche unter der Leitung des Hl. Geistes in der neueren Zeit mit reicher Frucht gegeben und als verbindlich erklärt hat; oder wie kein vernünftiger Katholik die geltenden Gesetze ablehnen kann, um …More
Der Text:
„Denn wie kein vernünftiger Katholik in der Absicht, zu den alten, von den früheren Konzilien gebrauchten Formeln zurückzukehren, die Fassungen der christlichen Lehre ablehnen kann, welche die Kirche unter der Leitung des Hl. Geistes in der neueren Zeit mit reicher Frucht gegeben und als verbindlich erklärt hat; oder wie kein vernünftiger Katholik die geltenden Gesetze ablehnen kann, um zu den aus den ältesten Quellen des kanonischen Rechts geschöpften Bestimmungen zurückzugehen — so ist gleichermaßen, wenn es sich um die heilige Liturgie handelt, offensichtlich der von keinem weisen und gesunden Eifer getrieben, der zu den alten Riten und Bräuchen zurückkehren wollte und die neuen ablehnte, die doch unter dem Walten der göttlichen Vorsehung mit Rücksicht auf die veränderten Verhältnisse eingeführt worden sind.
Diese Denk- und Handlungsweise lässt jene übertriebene und ungesunde Altertumssucht wiederaufleben, der die ungesetzliche Synode von Pistoja Auftrieb gegeben hat, und ebenso trachtet sie die vielfachen Irrungen wieder auf den Plan zu rufen, welche die Ursache zur Berufung jener Synode waren, aus ihr zum großen Schaden der Seelen sich ergaben, und welche die Kirche, die immer treue Hüterin des ihr von ihrem Stifter anvertrauten Glaubensgutes, mit vollem Recht verworfen hat. Denn solch verkehrtes Beginnen geht nur darauf aus, die heiligmachende Tätigkeit zu beeinträchtigen und zu schwächen, durch welche die Liturgie Gottes Gnadenkinder auf dem Wege des Heils dem himmlischen Vater zuführt. Alles möge daher so geschehen, dass die gehörige Verbindung mit der kirchlichen Hierarchie gewahrt bleibe.“
(Enzyklika Mediator Dei, Rundschreiben des Heiligen Vaters Papst Pius XII. über die heilige Liturgie, Petrus-Verlag Kirchen-Sieg, S. 31)
Aus der päpstlichen Enzyklika: Mediator Dei (Wortlaut) – kathPedia
Fundstelle und Inspiration: Fronleichnamsfest mit und ohne Problematik · Antimodernist
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Klaus Elmar Müller
Dieser Text Pius' XII. erscheint zunächst wie einer, der Bergoglios neue Lehre und die neue Liturgie Pauls VI. verteidigt. Und ich vermute, @Kirchen-Kater hat ihn deshalb mit großem Augenzwinkern eingestellt! Pius XII. meinte aber damals genau das Gegenteil: Die in 2000 Jahren gewachsene Liturgie und die entfalteten Dogmen dürfen nicht reduziert werden, indem man versucht, ein schlichtes Urchristentum …More
Dieser Text Pius' XII. erscheint zunächst wie einer, der Bergoglios neue Lehre und die neue Liturgie Pauls VI. verteidigt. Und ich vermute, @Kirchen-Kater hat ihn deshalb mit großem Augenzwinkern eingestellt! Pius XII. meinte aber damals genau das Gegenteil: Die in 2000 Jahren gewachsene Liturgie und die entfalteten Dogmen dürfen nicht reduziert werden, indem man versucht, ein schlichtes Urchristentum zu rekonstruieren. Dank an @Christoph Rhein , der mich auf die richtige Fährte brachte! Hier meine weiteren Ausführungen zu diesem Text aus "Mediator Dei" (1947): Schon Pius XII. gegen liturgische und dogmatische Verarmung
Kirchen-Kater
Allerdings: Die DBK spricht auf dem, @Pater Lingen geklauten, Portal "katholisch.de" vom "Grundstein für den heutigen Gottesdienst": Der Grundstein für den heutigen Gottesdienst - katholisch.de
Kirchen-Kater
Und zur Rezeption führt Wikibrief aus: "Progressive theologische Verfechter der Moderne, von denen viele später zensiert und zum Schweigen gebracht wurden, nachdem Pius XII. 1950 Humani generis verkündet hatte, insbesondere in Frankreich (Henri de Lubac, Yves Congar), präsentierten eine farbige Interpretation der Enzyklika. Die Nouvelle Revue Théologique bezeichnete Mediator Dei als "die …More
Und zur Rezeption führt Wikibrief aus: "Progressive theologische Verfechter der Moderne, von denen viele später zensiert und zum Schweigen gebracht wurden, nachdem Pius XII. 1950 Humani generis verkündet hatte, insbesondere in Frankreich (Henri de Lubac, Yves Congar), präsentierten eine farbige Interpretation der Enzyklika. Die Nouvelle Revue Théologique bezeichnete Mediator Dei als "die wichtigste Lehre, die das Lehramt jemals herausgegeben hat, und als eines der größten Dokumente dieses Pontifikats".
Der Jesuiten-GM Hansens schrieb in der einflussreichen Civiltà Cattolica, "dass die Bedeutung der Enzyklika offensichtlich die Reformen sind, aber auch die Vorstellung, dass religiöses Leben ohne Liturgie nicht möglich ist und Liturgie, wie Pius XII. gelehrt hat," mehr als eine schönes Schauspiel, aber ultimative Anbetung Gottes selbst ". Ein nicht signierter Leitartikel in der Zeitschrift Life of the Spirit schlug vor, dass einige exzentrische deutsche liturgische Reformisten zu weit gegangen seien "und nun aufgefordert werden, die Tiefen des Dogmas zu betrachten". Ein Blackfriers-Kommentar wies auch auf liturgische Entwicklungen in Deutschland hin, die inzwischen weitgehend legal sind.
Eine amerikanische Zeitschrift, Orate Fratres, herausgegeben von der Saint John's Abbey in Minnesota, schrieb, dass die Liturgie mit dieser Enzyklika von Papst Pius XII. keine unwichtige Zusammensetzung von Zeremonien und Vorschriften mehr ist. Es ist mittlerweile ein akzeptiertes Dogma, dass Liturgie nicht statisch ist, sondern das Leben aktiv verändert. Es ist zu hoffen, dass die Enzyklika dazu beitragen wird, die liturgische Erneuerung in der gesamten katholischen Welt zu koordinieren und damit ihre Auswirkungen auf das christliche Leben überall zu vervielfachen, ähnlich wie bei der Reformbewegung von Cluny oder den Reformen des Konzils von Trient."

Die Idee, über eine Veränderung der Form, die Lebenswirklichkeit zu verändern (die wir auch beim Gendern finden), stammt von hier. Die Kirche prägt nach wie vor die Gesellschaft. Nur eben anders als uns überliefert.
Antigónē M. Fernández shares this
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Warum kann man das nicht kommentieren?
Christoph Rhein
Der Verfasser ist niemand anderes als Papst Pius XII! Es ist ein Auszug aus "Mediator DEI"
Klaus Elmar Müller
Großartige Falle, lieber @Christoph Rhein. Und bei mir hat sie funktioniert. Nun, die alte Liturgie ist überliefert und keine Rekonstruktion. Gerade die Liturgiereform von Paul VI., die zusätzlichen Canones, die Zelebration versus populum sind fiktives Urchristentum, Studenten-Messen am Esstisch sind erfundene Urkirchenromantik. Schon Pius XII. kannte die "Liturgische Bewegung" mit ihrer Vorliebe …More
Großartige Falle, lieber @Christoph Rhein. Und bei mir hat sie funktioniert. Nun, die alte Liturgie ist überliefert und keine Rekonstruktion. Gerade die Liturgiereform von Paul VI., die zusätzlichen Canones, die Zelebration versus populum sind fiktives Urchristentum, Studenten-Messen am Esstisch sind erfundene Urkirchenromantik. Schon Pius XII. kannte die "Liturgische Bewegung" mit ihrer Vorliebe für eine vermutete Antike. Die allgemeine Kritik von Pius XII. an früheren "Formeln" könnte tatsächlich eine Vorlage für frömmelnde Traditionszerstörer sein, darum ist die ganze Enzyklika "Mediator Dei" zu lesen, um festzustellen, was Pius XII. konkret gemeint hat.
Antigónē M. Fernández
Was heißt das? Hat der Papst das gesagt, oder nicht?
Klaus Elmar Müller
Kirchen-Kater
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