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"Ich überlebte das Arbeitslager" Frau Sok Eng bei der Pressekonferenz der Missio Österreich zum Weltmissionssonntag am 24. Oktober.Mehr
"Ich überlebte das Arbeitslager"

Frau Sok Eng bei der Pressekonferenz der Missio Österreich zum Weltmissionssonntag am 24. Oktober.
Eva
Biographie:
Sok Eng: „Ich überlebte Pol Pots Arbeitslager“

Geboren 1953 in Phnom Penh lernte sie die Schrecken des Terrorregimes der Roten Khmer am eigenen Leib kennen. „Zu Hause lebten meine Eltern, fünf Schwestern und zwei Brüder. Mein Vater war Restaurantbesitzer und meine Mutter Hausfrau. Ich studierte die Rechte und arbeitete 1975 als Sekretärin im Innenministerium. Die Roten Khmer vertrieben …Mehr
Biographie:

Sok Eng: „Ich überlebte Pol Pots Arbeitslager“


Geboren 1953 in Phnom Penh lernte sie die Schrecken des Terrorregimes der Roten Khmer am eigenen Leib kennen. „Zu Hause lebten meine Eltern, fünf Schwestern und zwei Brüder. Mein Vater war Restaurantbesitzer und meine Mutter Hausfrau. Ich studierte die Rechte und arbeitete 1975 als Sekretärin im Innenministerium. Die Roten Khmer vertrieben meine Familie aus unserem Haus in Phnom Penh. Während des völkermörderischen Regimes von Pol Pot 1975 bis 1979 waren wir in Arbeitslagern interniert.“

Mit Schrecken erinnert sie sich an diese schwere Zeit: „Ich wurde gezwungen, als Landarbeiterin in der Provinz Battambang im Nordwesten Kambodschas nahe der thailändischen Grenze zu arbeiten. Im ganzen Land gab es keine Märkte, keine Schulen, keine Krankenhäuser, keine Währung. Die Menschen hatten keinen Privatbesitz mehr und arbeiteten wie Sklaven, ohne fixe Arbeitszeiten, also manchmal 24 Stunden lang ohne Unterbrechung. Es gab keine Freiheit, kein Gefühl, dass man ein Leben als Mensch führte; wir waren von unseren Familien getrennt, unsere Menschenrechte wurden mit Füßen getreten.“

„Die Auferstehung schenkt mir neues Leben“

Sok Eng konnte 1979 aus dem Arbeitslager fliehen und überlebte im Gegensatz zu den meisten anderen Mitgliedern ihrer Familie: „Meine Eltern, drei Schwestern und zwei Brüder verhungerten unter den tyrannischen Bedingungen.“

Nach 1979 fing Sok Eng an, Kinder in einem kleinen Dorf zu unterrichten, „weil ihnen fünf Jahre Lang das Recht auf Bildung geraubt worden war.“ Während dieser Zeit fand sie zum christlichen Glauben: „In meinem Leben hilft mir das Kreuz, Leid zu verstehen und zu akzeptieren. Die Auferstehung schenkt mir neues Leben. Es hat mir geholfen, den Schmerz über den Verlust meiner Lieben zu überwinden. Es gibt Hoffnung für die Zukunft. Das Leben ist kein Kreis, der im nächsten Leben wiederholt wird, wie es der Buddhismus sagt.“

Heute koordiniert Sok Eng Metta Karuna = „Liebevolle Güte“, ein Regionalentwicklungsprojekt der Jesuiten in Sisophon. Sie kümmert sich unter anderem um Minenopfer und behinderte Kinder. Khin Veasna, das Mädchen, das auf dem Plakat zum Weltmissions-Sonntag zu sehen ist, geht in eine Schule von Metta Karuna. Dort wird sie – im Gegensatz zur staatlichen Schule – nicht benachteiligt behandelt, denn: „Im Geiste der liebevollen Güte dienen wir den Bedürftigen“, so Sok Eng.