Doris
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Die Macht des hl. Rosenkranzes - Pater D. Chmielewski

Pater Dominik Chmielewski: „Die Macht des Hl. Rosenkranzes“,
Vortrag veröffentlicht 13.03.2021 auf Youtube („Menschenfischen“)

Meine Lieben, ich möchte, dass die zweite Konferenz, die den Titel „Die Macht des hl. Rosenkranzes“ trägt, uns enthüllt, warum der Rosenkranz so wichtig und effektiv ist und uns durch die Autorität des Reiches Gottes als Waffe, welche auf eine besondere Art und Weise die Macht hat, Satan zu zerstören, gegeben ist. Und wie wir bereits aus der letzten Konferenz wissen, war die Bundeslade für das Volk Israel der wichtigste Gegenstand. Gott, der von Mose verlangte, dass er die Vision des Zeltes der Begegnung mit Gott auf Erden erfüllt. Gott wollte, dass Mose an der Bundeslade betet. Gott sagte, dass er die Bitten Israels und die Bitten Moses erhören wird, wenn sie im Zelt der Begegnung an der Bundeslade beten werden. Die Bundeslade war der heiligste Gegenstand Israels - ihr erinnert euch - sie beinhaltet unter anderem den Stab des Hohepriesters Aaron, das Manna aus der Wüste und die Zehn Gebote. Die Bundeslade war von den Cherubim umgeben. Das ist erstaunlich, wenn wir uns bewusst werden, dass Gott uns genau in diesem Raum begegnen möchte, also bei der Bundeslade und dem Ort, wo die Cherubim sind. Wir wissen genau, dass dort, wo die Bundeslade war, ebenfalls Segen war und die Israeliten konnten sich eine Situation ohne die Bundeslade nicht vorstellen, denn sie wussten, dass, wenn es so wäre, der Segen Gottes nicht mehr mit ihnen wäre. Und es kam eine Situation, die dazu führte, dass die Bundeslade verschwand. Die Israeliten hörten nämlich auf, Gott so die Ehre zu geben, wie sie es bei dem Bund auf dem Berg Sinai getan haben. Sie sündigten immer mehr und fingen an, schreckliche Dinge zu tun, die selbst die heidnischen Völker und Barbaren nicht getan haben. Und dann passierte etwas Schreckliches: Die Bundeslade brachte keinen Segen mehr. Die Bundeslade war nicht mehr die Karte, auf die die Israeliten setzen konnten, so dass - egal ob sie sündigten oder nicht - sie immer den Segen Gottes brachte. Leider zeigte die Geschichte, dass es nicht so war. Kurz vor der größten Tragödie des auserwählten Volkes des Alten Testamentes, d.h. der Deportation des Volkes Israel in die Babylonische Gefangenschaft, versteckten die Hohepriester die Bundeslade an einem geheimen, unzugänglichen Ort in den Bergen, um sie vor den Babyloniern zu schützen und bis zum heutigen Tag wurde die Bundeslade nicht wieder gefunden. Das ist erstaunlich, dass Gott es so wollte, dass der wichtigste Gegenstand des Volkes Israels nicht mehr aufgefunden wird. Warum? Weil er die Bundeslade bereits vorhergesagt hat, die hier auf der Erde auftauchen sollte: Seine eigene Mutter, die wahre Bundeslade. Schaut, meine Lieben: Als Jesus Christus geboren wird, erfüllt sich das Erlösungswerk, und dieses Erlösungswerk vollzieht sich zu einer Zeit, als am heiligsten Ort Israels im Tempel die Bundeslade fehlt. Die Hohepriester betreten den Heiligsten Ort und der wichtigste Gegenstand, der dort sein sollte, die Bundeslade, ist nicht da. Für die Israeliten war das eine sehr schwierige Aufgabe und sie stellten sich die Frage, ob Gott ihre Gebete erhört. Er gab ihnen den Segen, als die Bundeslade noch da war. Doch nun ist die Bundeslade weg und es macht den Anschein, dass in dieser für die Israeliten schwierigen Situation nach der Babylonischen Befreiung sie erneut unter Besatzung sind und zwar dieses Mal unter der römischer Besatzung. Und obwohl der religiöse Kult immer noch funktioniert und besteht, steht Israel wieder unter Besatzung. Verschiedene Art Aufstände folgen, um Druck auf das Römische Reich auszuüben, damit Israel wieder autonom wird, dass Israel wieder frei wird, doch all diese Aufstände enden mit einer totalen Niederlage.
Und in einer solchen geschichtlichen Situation kommt Jesus Christus. Er pilgert selbst häufig zum Tempel, wo am heiligsten Ort der heiligste Gegenstand fehlt, also die Bundeslade. Jesus erfüllt das Erlösungswerk, fährt in den Himmel hinauf, es erfolgt die Herabsendung des hl. Geistes und es entstehen die Evangelien und es entsteht eines der geheimnisvollsten Bücher des Neuen Testaments: Die Apokalypse. Und an dieser Stelle, wo sich die Juden lawinenartig zum Christentum bekehrten, beginnen sie die Prophetie zu lesen, die für sie unglaublich ist. Sie lesen dort, dass in einem bestimmten Augenblick der Geschichte der Tempel Gottes im Himmel geöffnet wird und Gott selbst ihnen die Bundeslade zeigen wird. Und sie lesen weiter, dass die Bundeslade irgendeine geheimnisvolle Frau sein soll, welche schwanger ist und in ihren Geburtswehen schreit. So sehr schmerzt sie diese Schwangerschaft. Es steht weiter geschrieben, dass diese Frau einen Kranz aus zwölf Sternen hat. Der Kranz ist ein Symbol der Herrschaft in einem Imperium. Nur den Cäsaren war es erlaubt, einen Kranz zu tragen als Herrscher über ein Imperium. Diese Frau ist mit der Sonne bekleidet und die Sonne steht als Symbol für die Gottheit, was soviel bedeutet, dass sie durchdrungen ist von Göttlichkeit, ohne dabei selbst Gott zu sein und unter ihren Füßen ist der Mond als das Gegenteil zur Sonne, der Mond, der die dämonischen Mächte symbolisieren kann, das heißt diese Frau hat unter ihren Füßen die gesamte Welt, welche unter der Macht des Bösen ist, sie steht auf ihm und zerquetscht ihn. Das ist erstaunlich! Während sie die Prophetie der Apokalypse gelesen haben, fanden sie in dieser Schrift ihren geliebtesten Gegenstand, die Bundeslade, welche nicht gefunden wurde, weil sie irgendwo von den Hohepriestern in den Bergen versteckt wurde, und sie fanden sie wo: im Himmel! Es stellt sich heraus, dass die Bundeslade eine Frau ist mit diesen Attributen.
Schaut, welche Pädagogik Gott benutzt. Er lässt es zu, dass die Bundeslade nicht wiedergefunden wird. Sie diente lediglich dazu, etwas anzukündigen, nämlich die einzig wahre Bundeslade, welche Maria, die Mutter Jesu, ist. Diejenige, welche Jesus den höchsten Hohepriester in ihrem Schoß trug, welcher den Bund vollbrachte auf dem Kalvarienberg, den ewigen Bund zwischen Gott und den Menschen und sich selbst als Manna in der Eucharistie hinterlassen hat bis zum Ende der Welt. Und diese Frau ist schwanger und schreit vor Schmerzen durch die Geburtswehen. Und wir sprachen bereits in der letzten Konferenz, dass sie das Kind gebärt, das in den Himmel aufgenommen wurde, das Kind, welches die ganze Welt mit eisernem Stab weiden wird, ist Jesus. Maria hat Jesus nicht unter Schmerzen und Geburtsschreien geboren, weil sie den Folgen der Erbsünde nicht unterlag und eine der Folgen der Erbsünde ist die Geburt unter Schmerzen. Wen also gebärt sie unter Schmerzen? Welche Schwangerschaft bereitet ihr solche Schmerzen, dass sie vor Schmerz schreit? Eben: Sie ist ebenfalls schwanger mit jedem einzelnen von uns, mit ihren Nachkommen, welche – wie wir im weiteren Verlauf des Kapitels der Apokalypse lesen - als die Nachkommen auftreten, welche dem Satan den Kopf zertreten werden und Krieg führen werden gegen ihn. Und Satan ruft gegen diese Nachkommen mit größtem Hass zum Krieg auf, der bis zum Ende der Welt andauern wird. Sie hat solche Geburtsschmerzen, weil sie uns gebärt, jeden Einzelnen von uns. Meine Lieben, wie sehr muss sie während dieser Schwangerschaft leiden, dass sie vor Schmerz laut schreien muss, schon während sie schwanger ist, d.h. nicht während der Geburt, sondern schon während der Schwangerschaft.
Meine Lieben, ich habe keine Zweifel, wenn ich mir ansehe, was um uns herum passiert, dass sich diese Prophetie gerade erfüllt. Ich sehe Figuren, Ikonen und Bilder der Muttergottes, die weinen. Maria weint in ihnen und in manchen weint sie blutige Tränen. Stellt euch vor, welche Schmerzen jemand haben muss, dass er blutige Tränen weint. So viel kostet sie diese Schwangerschaft, d.h. das Gebären von uns für Gott. So viel kostet es sie, uns zu Gott zu führen und uns zu formen für Gott durch die Kraft des hl. Geistes, damit wir für Gott geboren werden, damit wir in der Kraft des hl. Geistes mit Jesus Christus als Vorbild ihm ähnlich werden und dadurch die Kraft haben, dem Drachen in unserem Leben den Kopf zu zertreten, der Schlange, dem Teufel aus dem 12. Kapitel der Apokalypse. Ich habe keinen Zweifel daran, dass diese unglaubliche Frau aus der Apokalypse uns den Rosenkranz zeigt, diesen erstaunlichen Gegenstand, aus Perlen gefertigt, dass uns dieses Gebet in der Autorität des göttlichen Königreiches gegeben ist als die Kette, welche Satan fesselt. Das beziehe ich auf das 20. Kapitel der Apokalypse, wo Satan mit einer Kette gefesselt und in die Verdammnis geworfen wird, nach einem siegreichen Kampf zwischen dem Königreich des Lichts und dem Königreich der Finsternis. Und Maria spricht in vielen Botschaften davon, dass es sich dabei um genau diese Kette handelt, dem demütigen Rosenkranz, dem so eine Macht gegeben ist. Warum hat das Rosenkranzgebet so eine Macht? Weil es ein Gebet ist, in welchem wir die Fülle der Gnaden erbeten. Wir müssen an dieser Stelle zum Namen Maria zurückkehren, sie ist „κεχαριτωμένη“, das bedeutet „voll der Gnade“ und viele Heilige sprachen davon, dass sie die Mittlerin in der Gnadenvermittlung für uns ist, die Quelle aller Gnaden ist der hl. Geist, ihr Bräutigam, die Quelle aller Gnaden ist Gott. Aber Gott gefiel es, dass sie diese Gnaden vergibt und als Mittlerin agiert in der Vergabe der Gnaden für jeden, der um sie bittet. Bei den Erscheinungen der Muttergottes der hl. Catharine Labouré, die die Muttergottes auf einer Erdkugel zeigen, welche die Gnaden der ganzen Welt vermittelt, die durch ihre Hände fließen, die Gnaden, um die die Menschen bitten und die Gnaden, um die die Menschen nicht bitten. Aber sie hält diese Gnaden für die Menschen bereit. Erinnert ihr euch an Fatima? Als die Kinder Gott sehen durften in einem Licht, welches aus Maria hervorgeht. In diesem Moment sind sie eingetaucht in diesem Licht und sehen Gott in sich. Maria ist die Atmosphäre, in der wir Gott sehen können, Maria ist die Atmosphäre, in deren Licht wir alle Gnaden erhalten. Meine Lieben, der hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort hat es so wunderschön beschrieben, dass Gott Vater alle Wasser zusammengeführt hat und sie Maria nannte, was Meer bedeutet. Ebenso machte Gott ein Gefäß aller Gnaden und nannte dieses Gefäß „κεχαριτωμένη“, „voll der Gnade“. Der höchste Gott besitzt eine Schatzkammer, einen sehr, sehr reichen Speicher, in der er alles, was schön, wertvoll, selten und kostbar ist, verborgen hatte, sogar seinen eigenen Sohn. Und dieser überreiche Speicher ist Maria, die von Heiligen als die Schatzkammer des Herrn bezeichnet wird, aus dessen Fülle die Schätze auf die Menschen herabfließen. Gott Sohn gab seiner Mutter alles, was er mit seinem Leben, seinem Tod, seinen unendlichen Verdiensten und Tugenden verdient hat. Er machte sie zur Vermittlerin all dessen, was er von Gott als Erbe erhalten hat. „Durch sie gibt er seinen Gliedern Anteil an seinen Verdiensten und Tugenden und durch sie vergibt er seine Gnaden“, wie der hl. Albert der Große sagt. Maria ist sein geheimer Kanal, eine Leitung, durch die die Reichtümer seiner Barmherzigkeit sanft fließen. Gott heiliger Geist gab Maria, seiner treuen Braut, unausgesprochene Gaben und machte sie zur Mittlerin von allem, was er besitzt, er machte sie zu der, die diese Gnaden und Gaben vergibt und zwar, wem sie will, wie viel sie will, wie sie will und wann sie will. Der hl. Bernhard spricht deutlich davon. Kein Mensch erhält je eine himmlische Gabe, die nicht durch ihre jungfräulichen Hände fließt, denn der Wille Gottes ist es, dass wir alles durch Maria erhalten: „κεχαριτωμένη“.
Eines der ältesten Gebete zu Maria, wenn nicht sogar das älteste Gebet, der Hymnus, welchen wir „sub tuum praesidium“ (Unter deinem Schutz und Schirm) nennen aus dem 4. Jahrhundert, der älteste marianische Hymnus, wo Maria als die Mittlerin der Gnaden bezeichnet wird - der Hl. Bernhard sprach so schön von ihr: „Es ist Gottes Wille, dass wir alles durch Maria erhalten und wenn uns eine Hoffnung, eine Gnade, eine erlösende Gabe zuteil wird, müssen wir wissen, dass wir es ihr zu verdanken haben. Alle Gaben, Tugenden und Gnaden des Hl. Geistes“, sagte der hl. Bernhard von Siena, „verteilt sie mit ihren Händen, wann sie will, wie sie will und wie viel sie will.“ Der hl. Bernhard sagt weiter: „Jedwede Gabe, die ihr nicht würdig wärt sie zu erhalten, seid, ist Maria gegeben, damit ihr sie durch sie erhaltet, worum auch immer ihr bitten werdet.“ Meine Lieben! Ich habe keinen Zweifel, dass κεχαριτωμένη, d.h. die voll der Gnaden, möchte, dass wir alle Gnaden, die Gott für uns vorbereitet hat, erhalten. Sie möchte, dass wir uns in ihrem unbefleckten Herzen verbergen. Warum? Weil wir dann in ihr leben und mit allen Gnaden, die sie für uns vorbereitet hat, atmen werden. Sie lädt uns nicht nur ein, dass wir verschiedene Gebete zu ihr beten, welche sie wie ein Kanal an den Vater, den Sohn und den Hl. Geist leitet. In ihrer Atmosphäre besteht das immerwährende Gebet zum Vater, Sohn und Hl. Geist. Sie gibt es weiter an die heiligste Dreifaltigkeit. Sie bittet, dass wir in ihrem Herzen Wohnung nehmen. Meine Lieben! Wir sind alle zum Abbild des Tempels geschaffen. Unser Körper stellt die Mauern des Tempels dar. Unsere Emotionen und Gefühle sind der Ort, an dem ihr jetzt sitzt und dann kommt ihr dem Ort näher, der Presbyterium genannt wird, der als heiliger Ort bezeichnet wird, wo der Altar steht und der Kult vollzogen wird und dem allerheiligsten Ort, wo Jesus im Tabernakel verborgen ist, das ist der Ort unseres Herzens, ein heiliger Ort, in dem Jesus Christus ist. Als Maria in Fatima bittet, dass wir uns in ihrem Herzen verbergen, weil Gott die Rettung der Welt in ihrem unbefleckten Herzen vorbereitet hat, so will sie, dass wir uns in ihr verbergen. Denn in unserem Herzen ist die Heiligste Dreifaltigkeit verborgen. So ist die Zuflucht in Maria. Gemeinsam mit Maria und wie Maria gehen wir auf den Grund unseres Herzen, um die heiligste Dreifaltigkeit in uns anzubeten, zu kontemplieren und von ihr fasziniert zu sein. Der Vater, der Sohn und der Hl. Geist möchte durch uns kontempliert werden gemeinsam mit Maria und wie Maria.
Meine Lieben, hier stört niemand niemanden. Niemand verdeckt irgendjemanden. Maria verdeckt niemals die heiligste Dreifaltigkeit! Niemals! Wir möchten in ihrem Herzen, in ihrem Schoß und in ihren Armen leben. Die verschiedensten marianischen Heiligen benutzten die verschiedensten Metaphern, um gemeinsam mit ihr in die Tiefe unseres Herzen zu gelangen, wo Gott einzig in der heiligsten Dreifaltigkeit ist. Meine Lieben, der Rosenkranz ist so eine mächtige Waffe, weil er die Ausgießung aller Gnaden ist, die wir durch die erhalten, die voll der Gnade ist. Κεχαριτωμένη. Die Gnaden gießt Maria aus und die Quelle der Gnaden ist Gott. Und schaut, meine Lieben, wenn wir beginnen, den Rosenkranz zu beten, dann beginnen wir mit dem Glaubensbekenntnis, d.h. mit dem Bekenntnis des Glaubens an alle unsere Glaubenswahrheiten und Fundamente unseres katholischen Glaubens. Wir beten um die drei fundamentalen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe und wir lobpreisen mit dem „Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Hl. Geist“ die Allerheiligste Dreifaltigkeit und beginnen den Rosenkranz in der immerwährenden Kontemplation Gottes durch Maria, in Maria. Maria führt uns zur Kontemplation Gottes in uns mit der Hilfe dieser drei Gebete, die für die Hölle eine riesige Erschütterung bedeuten und gleichzeitig den schönsten Lobpreis Gottes darstellen. Das Vaterunser, ein Gebet, welches vollkommen ist und das uns Jesus selbst gegeben hat. „Gegrüßet seist du Maria“: Der erste Teil davon sind die Worte Gottes und ihr wisst, dass die Worte Gottes die Macht haben, unser Leben zu verwandeln, und dann, wenn wir uns bewusst werden, wer Maria ist, wäre es das bedauerlichste, was wir tun könnten, wenn wir sie nicht um ihre Fürsprache bitten würden. Deshalb beten wir: Muttergottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. D.h., wenn Maria jetzt mit uns betet, d.h. wenn ich das Wort jetzt ausspreche, so bin ich unaufhörlich mit ihr verbunden. Sie, die voll der Gnaden ist, gießt die Ströme aller Gnaden über mir aus, wenn ich ihr Gebet bete. Wenn Gott schon im Alten Testament gesagt hat, dass er die Gebete Moses und Israels erhören wird, im Zelt der Begegnung bei der Bundeslade, dann ist Maria die neue Bundeslade Gottes und der Rosenkranz ihr Gebet. Dann verstehen wir auch, was Sr. Lucia in Fatima gesagt hat: „Es gibt keine noch so hoffnungslose Situation, welche nicht durch das Rosenkranzgebet gelöst werden könnte.“ Warum? Weil es ihr Gebet ist, Maria, der Bundeslade Gottes. Gott sagte, er wird allen Segen über uns ausgießen, wenn wir bei der Bundeslade beten, wenn wir bei Maria beten werden durch ihr Gebet, durch ihren Rosenkranz. Es ist so wichtig zu verstehen, dass sie über uns alle Gnaden ausgießen möchte, welche symbolisch gruppiert sind in den vier Ausgießungen des hl. Geistes: in den freudenreichen Geheimnissen, in den lichtreichen Geheimnissen, in den schmerzhaften Geheimnissen und den glorreichen Geheimnissen. Diese vier mächtige Gnadenausgießungen in den freudenreichen, lichtreichen, schmerzhaften und glorreichen Geheimnissen geben uns praktisch die Fülle der Gnaden. Wenn wir täglich diese vier Teile des Rosenkranzes beten würden, würden wir alle Gnaden empfangen, die Gott über jeden von uns täglich ausgießen möchte. Mit jedem Geheimnis ist eine besondere Gnade verbunden. Zum Beispiel mit dem Geheimnis „Den du, o Jungfrau, vom hl. Geist empfangen hast“, ist die Gnade verbunden, Gottes Willen anzunehmen, d.h. die Übergabe unseres Lebens an Gott. Z.B. das zweite Geheimnis „Den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast“, ist die Gnade der Evangelisation verbunden, d.h. die Annahme der Mission, Jesus zu denen zu tragen, die ihn am meisten brauchen. Mit dem Geheimnis der Geburt ist die Gnade verbunden, dass Jesus in mir geboren wird und ich ihn in mein Herz und mein Leben aufnehmen kann, dass er dort aufgenommen wird, wo wir in uns den bildlich gesprochenen Stall in uns haben, dort wo es in mir schmutzig ist, wo es in mir stinkt und wo in mir die Sünde und Dunkelheit ist, dass er dort geboren wird. Das vierte Geheimnis, die Aufopferung Jesu im Tempel, steht dafür, dass wir das Wertvollste Gott aufopfern, damit er uns Gnaden schenkt, dadurch, dass wir uns ihm vollkommen hingeben, dass alles, was für uns am wertvollsten ist, auch Ihm gehört und wir so lernen, dem zu widersagen, was uns toxisch binden kann und uns von demjenigen entfernen kann, der für uns am Wichtigsten ist: Gott selbst. Wir werden später darüber reden. Das Wiederfinden Jesu im Tempel ist mit der Gnade der Suche nach Gott in unserem Leben verbunden, dann wenn wir ihn verlieren und aus den Augen lassen. Versteht ihr, jedes Geheimnis ist mit einer konkreten Gnade verbunden, welche an das jeweilige Geheimnis geknüpft ist. An diese Gnade ist eine besondere Anschmiegung an das Herz Gottes gebunden und die Kontemplation der Geheimnisse des Rosenkranzes durch das Herz und die Augen Marias. Sie erklärt uns alles, jede Glaubenswahrheit, jedes Ereignis aus dem Evangelium. Sie ist die Meisterin unseres geistigen Lebens, die uns in der Kraft des Hl. Geistes zur Entdeckung der Mission Jesu in unserem Leben, welche die Annahme der Liebe Gottes in unserem Leben ist, führt, die Rückkehr zum Herzen des Vaters. Wenn wir die Macht des Rosenkranzes begreifen, verstehen wir, dass wir durch den Rosenkranz alle Gnaden erhalten. Deshalb ist dieses Gebet so effektiv.
Meine Lieben, Pater Pio sagte Folgendes: „Bete immer den Rosenkranz, sobald du wach wirst. Gib nicht eine Sekunde Satan und fange an, den Rosenkranz zu beten, selbst dann, wenn du arbeitest, abspülst, oder irgendetwas anderes tust, bete, denn dann gibst du Satan keinen Raum, dass er in deinen Gedanken arbeitet.“ Außerdem wandelst du so in Freiheit und dein Herz ist ruhig und still. Trenne dich niemals von deiner Waffe gegen Satan. Bete immer den Rosenkranz. So mancher könnte sagen: Herr Pater, zwischen all den Dingen, die ich tue, soll ich den Rosenkranz beten? Es fällt mir schon schwer, mich darauf zu konzentrieren, wenn ich nichts tue und nur bete, dann bin ich schon häufig aufgewühlt und kann nicht den Rosenkranz beten und gleichzeitig mich auf das jeweilige Geheimnis zu konzentrieren. Da geht es um etwas anderes. Es geht darum, dass das immerwährende Beten des „Gegrüßet seist du Maria“, von dem Pater Pio spricht, eine unglaublich wirksame Mauer darstellt gegen jedweden Angriff Satans. Pater Pio sagte, dass Satan nicht zu dir durchkommt, wenn du unaufhörlich das „Gegrüßet seist du Maria“ sprichst. Die Heiligen haben das besonders stark aufgefasst und erfuhren eine besondere Macht des „Gegrüßet seist du Maria“. Sr. Faustyna betete in der Novene zu den Heiligen täglich 1000 mal das Gegrüßet seist du Maria. Pater Dolindo, der so bekannt ist, Pater Dolindo, der so bekannt ist, Pater Dolindo, der Tag und Nacht unaufhörlich den Rosenkranz betete. Schaut mal, welche charismatischen Gaben sie hatten. Pater Pio, Sr. Faustyna, Pater Dolindo. Schaut, sie haben ihren charismatischen Dienst auf den Rosenkranz gestürzt. Der Rosenkranz war die Ebene und der Raum, wo sie in der Fülle die Macht des hl. Geistes empfangen haben. Warum ist das so wichtig? Wenn wir durch Maria die Gaben und Charismen des hl. Geistes empfangen, so lernen wir, uns dieser Charismen in großer Demut zu bedienen. Maria ist voll der Gnaden und gleichzeitig die demütigste Dienerin Gottes. Sie lehrt uns, wie wir mit den Gaben und Charismen des hl. Geistes umgehen müssen, um nicht im Stolz, sondern in Demut zu wachsen. Deshalb ist die Annahme Marias, derjenigen, die die Braut des hl. Geistes ist und mit dem Hl. Geist auf unglaubliche Weise vereint ist, wie es nie jemand zuvor gewesen ist, ist der Garant dafür, dass die Gaben und Gnaden des hl. Geistes sowie unser charismatischer Dienst gereinigt wird durch ihre Demut, ihr Gebet und ihre Fürsprache. Wir sind nicht wie Maria. Wir haben manchmal Ausbrüche von Stolz, oft Ausbrüche von Leere, und häufig haben wir das Gefühl, dass wenn wir irgendwelche Gaben und Charismen haben, wir überheblich werden und Maria ist das makellose Beispiel für die Annahme der Gaben und Gnaden des Hl. Geistes in größter Demut und Erniedrigung und der Hingabe ihres ganzen Lebens an Gott. Deshalb wird sie diejenige sein, die uns lehrt, wie wir den hl. Geist annehmen sollen. Und wenn es vorkommt, dass wir stolz sind und uns selbst erhöhen, so wird sie unseren Dienst durch ihre Demut und ihre Fürsprache und ihr Schweigen reinigen, so wird sie unseren Dienst reinigen. Viele Heilige sprechen davon, dass sie unaufhörlich in uns und für uns und mit uns beten möchte und so unser Gebet reinigen möchte, das bedeutet, dass, wenn wir so wie wir können, beten, d.h. in den verschiedensten Situationen und in den verschiedensten Zuständen unserer Seele und unseres Gewissens beten, so betet sie mit uns, wenn wir ihr Gebet beten. Und sie reinigt unser Gebet mit ihrer Vollkommenheit und Gnade. Sie reinigt es mit ihrer Unbeflecktheit und Liebe, sie reinigt es mit ihrem Glauben und der Hoffnung und alledem, was in ihr so schön ist, dass wir sie voll der Schönheit und Gnade nennen. So wird unser schwaches Gebet, welches häufig voller Stolz, Hoffnungslosigkeit und Leere, Unglauben, Angst, Unruhe und Widerstand gefüllt ist von Maria in ihre Hände genommen und sie schmückt es mit ihren Tugenden und Gnaden und bringt es Gott als reines, schönes und vollkommenes Opfer dar. Und deshalb ist dieses Gebet so effektiv, weil es vorbereitet, gereinigt und verschönert wird durch die Tugenden und Gnaden Marias, welches sie so vor Gott bringt, als wenn es ihr eigenes Gebet wäre. Deshalb erhört Gott jedes Rosenkranzgebet, unabhängig, ob es mir gelingt, den Rosenkranz besser oder schlechter zu beten, in größerer Konzentration oder weniger konzentriert. Maria nimmt tiefberührt und mit großer Freude dieses Gebet an und schmückt es mit ihren Tugenden und Gnaden und bringt es zu Gott. Deshalb beteten die Heiligen den Rosenkranz unaufhörlich. Unaufhörlich beteten sie das „Gegrüßet seist du Maria“, um durch die immerwährende Anwesenheit Mariens in ihnen und um sie herum zu einem unerreichbaren Raum für den bösen Geist wurden, denn er lebt in einer dauerhaften Feindschaft mit ihr. Wer in Maria verborgen ist, in ihrem Schoß, in ihrem Herzen, in ihren Armen und unter ihrem Mantel verborgen ist, ist unsichtbar für das Böse. Schaut mal, als sie Juan Diego in fernen Guadalupe erscheint, dann erscheint sie als diejenige, die uns schützen will. Sie möchte uns von jeder Angst exorzieren. Sie möchte uns ihren Herzensfrieden geben, den Frieden ihres Unbefleckten Herzens. Sie erscheint in unseren Zeiten als die Königin des Friedens, die Königin des Friedens, heute, wo wir so viel Unfrieden und Furcht haben. Wir sind verzweifelt, glauben nicht und lehnen uns gegen Gott auf und wissen nicht, was auf uns zukommt. So sehr brauchen wir es, bei ihr Zuflucht zu suchen, um uns in ihrem unbefleckten Herzen zu verbergen, dessen Quelle der hl. Geist ist. Schaut, sie sagt zu Juan Diego: „Höre gut hin, mein kleinster Sohn, es gibt nichts, was dich zu erschrecken braucht! Nichts braucht dein Herz zu verwirren! Fürchte nicht diese Krankheit, noch sonst ein Übel. Weißt du nicht, dass ich deine Mutter bin? Stehst du nicht unter meinem Schutz? Bin ich nicht mit dir, ich, deine Mutter? Bist du denn nicht in meinem Schatten und unter meiner Fürsorge? Bin ich denn nicht die Quelle deiner Freude? Ich deine Mutter? Bist du nicht in der Tiefe meines Mantels und in meinen Armen. Was brauchst Du mehr? Nichts soll dich fürchten und beunruhigen.“
Schaut, wenn sie als Königin des Friedens erscheint, verlangt sie nur, dass wir uns in ihrem Herzen und in ihren Armen verbergen, unter ihrem Mantel und uns in dem Frieden ihres unbefleckten Herzens ausruhen. Das Gebet, zu dem sie uns einlädt, ist das Gebet zur Entdeckung des göttlichen Friedens in uns, dem Frieden Gottes, der in uns ruht. Schaut auf Jesus, der auf dem See von Galiläa mit den Aposteln war und die Apostel begannen zu schreien vor Angst, dass sie gleich untergehen, dass sie ertrinken, weil so ein Gewitter herrscht, und Jesus schläft, als ob es ihn überhaupt nicht interessiert. Er schläft im Boot und erst als er von den Aposteln aufgeweckt wurde, wirft er ihnen fehlenden Glauben vor. Warum zweifelt ihr, sagt Jesus zu den Jüngern. Ihr Kleingläubigen! Wenn Jesus in uns ist und wir in Maria sind, hat kein Gewitter der Welt das Recht, uns in Panik zu versetzen und hysterisch zu werden, uns die Haare herauszureißen. Die äußeren Umstände haben keinen Einfluss auf uns, sie sollten keinen Einfluss haben, sollten nicht dazu führen, dass wir der Panik und Angst erliegen und uns fürchten. Die äußeren Einflüsse, die häufig vom Dämon gemacht werden, um den Frieden in unserem Herzen zu zerstören, sollten uns nicht berühren, wenn Jesus in uns ist. Wenn in uns die Hl. Dreifaltigkeit ist und wir in den Armen Marias sind, der Königin des Friedens. Und hier haben wir die Herausforderung und das Problem, dass unser Gebet zu dem Gebet wird, welches das Gewitter auf dem Meer unseres Lebens beruhigt, welches durch verschiedenste Einflüsse erzeugt wird. Es geht darum, dass unser Gebet uns so einen Herzensfrieden gibt und dass er mit dem verbunden ist, der in unserem Herzen ist, dem, der der Frieden selbst ist, Jesus Christus, der Fürst des Friedens. Und wenn wir in den Armen Mariens eingetaucht sind, in ihrem Herzen, in ihrem Schoß, unter ihrem Mantel, derjenigen, die die Königin des Friedens, warum haben wir dann Angst und sind unruhig? Warum schauen wir panisch um nach jemandem, der uns in unserer Situation helfen könnte? Wir sollten unaufhörlich das Gebet lernen, welches dazu führt, dass wir in Gott ruhen, in Gott, der unser Frieden ist, ausruhen in den Armen Mariens. Der Rosenkranz sollte ein immerwährendes Ausruhen in der Liebe sein, im Frieden und in der Freude. Das Reich Gottes sollte in uns und um uns herum wachsen. Der hl. Apostel Paulus sagt, dass der Friede, die Freude und die Gerechtigkeit Gottes das Reich Gottes sind - Frieden und Freude - und so sollte das für mich zu einer immerwährenden Prüfung meiner selbst werden, ob ich nach dem Gebet voller Frieden bin, ob ich während ich bete, voller Frieden und Freude bin. Sicher werde ich die verschiedensten geistigen Kämpfe an verschiedensten Fronten kämpfen, aber egal welches Gewitter versucht, mich hier und jetzt versucht zu zerstören soll ich lernen, mich in ihrem unbefleckten Herzen zu vertiefen, wie ein kleines Kind und meine Nerven, meine Unruhe und mein zerrüttetes Herz trösten lassen in ihren Armen, ausruhen in ihrer Liebe, ausruhen in ihrem Frieden, in die Tiefe meines Herzens zu tauchen und die allerheiligste Dreifaltigkeit zu entdecken und den allmächtigen Gott und nicht den ein bisschen mächtigen Gott zu entdecken, welcher in meinem Herzen ruht. Wenn Gott mit uns ist, wer soll dann gegen uns sein? Und wenn wir dazu noch mit Maria bedeckt sind, die voll der Gnaden ist, und wenn sie uns mit ihren Armen umarmt und uns zulächelt und sagt: Friede sei mit dir, mein Kind, mein liebster Sohn, meine liebste Tochter, hab keine Angst, wovor fürchten wir uns dann noch? Wir sollten ganz besonders heute den Herzensfrieden suchen in dem Gebet, welches nicht ein Runterplappern ist, sondern das kontemplative Ruhen in Gott, der die Liebe ist. Der Psalmist sagt: „Suche den Frieden und folge ihm nach.“ Der hl. Seraphim, ein orthodoxer Heiliger, sagte mal: Wenn irgendein Mensch den wahren Frieden im Herzen findet, so werden ihm Tausende folgen, weil sie so einen Durst nach dem Frieden haben, den er in seinem Herzen hat.“
Also, meine Lieben, ich möchte nun, dass wir in einem Augenblick der Stille das alles verdauen und durchleben und dem hl. Geist erlauben, den Inhalt dieser Konferenz zu besiegeln: Warum Rosenkranz und warum hat er so eine Macht? Und vielleicht beschließt ihr, dass der Rosenkranz zu eurem persönlichen Gebet der Kontemplation, des Friedens und der Liebe Gottes in euch wird, dass der Rosenkranz dazu führt, dass ich die Gnaden eines jeden Tages, die Gott für mich vorbereitet hat, annehmen kann dass der Rosenkranz ein Kuss für Maria sein wird, das Festhalten ihrer Hand, damit wir in ihrer Gegenwart die Schönheit der allerheiligsten Dreifaltigkeit erleben können und damit der Rosenkranz zum Atem meines geistigen Lebens im Gebet wird. Und so wie wir ohne Atmen nicht leben können dieser Rosenkranz zu etwas wird, ohne das wir ebenfalls nicht leben können, und welcher uns in die Fülle der Gnaden eintauchen lässt, die durch die, die voll der Gnaden ist, vorbereitet wird. Amen.