15 gegen einen: Jugendbande terrorisiert Kleinstadt!

Der Jüngste aus der Gang ist erst neun

Die Polizei zeigt verstärkt Präsenz: Ein Streifenwagen steht gut sichtbar in der Fußgängerzone von Ahaus

Die Polizei zeigt verstärkt Präsenz: Ein Streifenwagen steht gut sichtbar in der Fußgängerzone von Ahaus

Foto: Andreas Wegener

Ahaus (NRW) – Eine kriminelle Jugendbande sorgt im beschaulichen Ahaus (Kreis Borken) seit Monaten für Angst. Die Gang, die aus Heranwachsenden mit Migrationshintergrund besteht, begeht in den Schulen, im Schlossgarten und im Bahnhofsbereich Straftaten.

Polizeisprecher Thorsten Ohm: „Es ist eine lose Gruppe von 23 Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 17 Jahren, die sich in der Innenstadt aufhalten.“

Das Schloss in Ahaus: Auch hier sorgt die Jugendbande für Ärger

Das Schloss in Ahaus: Auch hier sorgt die Jugendbande für Ärger

Foto: Andreas Wegener

Die Heranwachsenden sollen Mitschüler drangsalieren und bedrohen. Aber die Liste ihrer Straftaten ist noch länger: Schlägereien, Nachstellungen, Erpressung mit Filmmaterial, Erniedrigung, Sachbeschädigung, Ruhestörung und Hausfriedensbruch.

Polizei geht gegen Jugendgang in Ahaus vor

Es gibt sogar den Verdacht, dass Einbrüche und Drogenhandel auf das Konto der Gruppe gehen. Polizeisprecher Ohm stellt klar: „Die Situation werden wir nicht hinnehmen. Opfer haben sich bei uns gemeldet, Ermittlungsverfahren laufen.“

In der Innenstadt von Ahaus haben die Kinder und Jugendlichen Straftaten begangen

In der Innenstadt von Ahaus haben die Kinder und Jugendlichen Straftaten begangen

Foto: Andreas Wegener

Allein einem strafunmündigen Zwölfjährigen konnte die Polizei 50 Straftaten zuordnen. Der Sprecher: „Die Vorwürfe in seinem Fall reichen von schwerer Körperverletzung über Beleidigungen bis zu Bedrohungen.“

Nach BILD-Informationen soll der Zwölfjährige der Anführer der Bande sein. Jüngere Mitglieder sollen wegen ihrer Strafunmündigkeit vorgeschickt werden. Anti-Mobbingcoach Carsten Stahl (51): „Ich sehe das bei meiner täglichen Arbeit in den Schulen. Minderjährige Täter wissen, dass ihnen keine Strafe droht. Deswegen hören sich auch nicht auf.“

Der Sohn von Rettungsassistent Mike Jugel hat inzwischen die Schule gewechselt

Der Sohn von Rettungsassistent Mike Jugel hat inzwischen die Schule gewechselt

Foto: privat

Der Sohn (13) von Rettungsassistent Mike Jugel (48) wurde mehrfach von der Bande angegriffen. Mike Jugel: „Einmal forderten sie ihn zu einer Schlägerei auf. Ein weiteres Mal umzingelten sie meinen Sohn. Er sollte sich vor dem Anführer hinknien und sich ohne Grund bei ihm entschuldigen. Dabei wurde er gefilmt. Wir haben Anzeige erstattet, haben uns mit anderen Opfereltern zusammengetan. Jetzt muss Schluss sein.“

In einer Bäckerei in der Innenstadt arbeitet Antonia H. (26). Sie hat die Bande mehrfach beobachtet: „Sie haben einen älteren Kunden von uns als Nazischwein beschimpft. Sie spucken herum und kippten Mülleimer aus.“

Bäckereifachverkäuferin Antonia H. (26) hat die Gang schon mehrfach in Aktion erlebt

Bäckereifachverkäuferin Antonia H. (26) hat die Gang schon mehrfach in Aktion erlebt

Foto: Andreas Wegener

Auch Rentner Theo S. (75) bekommt Angst, wenn er die Jugendbande in der Innenstadt sieht: „Ich gehe ihnen aus dem Weg, zur Not wechsle ich die Straßenseite.“

Rentner Theo S. (75) macht einen großen Bogen um die Jugendlichen

Rentner Theo S. (75) macht einen großen Bogen um die Jugendlichen

Foto: Andreas Wegener

15 Teenager gehen zusammen auf Jungen los

Die Schülerin Phobe U. (15) hat mit Freundinnen im Schlosspark eine Schlägerei der Gruppe gesehen. Das Mädchen: „Dort haben rund 15 Jugendliche einen Jungen verhauen. Wir sind dazwischengegangen, dann haben sie uns als Huren und Schlampen beschimpft. Als ich einen Freund zur Hilf rief, hauten sie ab.“

Bürgermeisterin von Ahaus äußert sich zu Jugendbande

Die Polizei steht in Kontakt mit Stadt, Jugendamt und Schulen. Trotzdem sieht Bürgermeisterin Karola Voß die Sache nicht so dramatisch.

„Aus meiner Sicht ist es gar nicht so schlimm“, sagte die 61-Jährige zu BILD. „Aber wir nehmen die Sache natürlich trotzdem ernst. Die Polizei zeigt an bestimmten Punkten, an denen sich die Jugendlichen oft aufhalten, eine erhöhte Präsenz. Außerdem sind wir auch in Gesprächen mit den Schulen und überlegen, wie wir mit der Situation umgehen.“

Der große Teil der Tatverdächtigen ist der Polizei bekannt. Betroffene können sich bei der Polizei oder anonym unter der Nummer 02561/72-388 bei der Stadt melden.

Bürgermeisterin Karola Voß steht in engem Kontakt zur Polizei und den Schulen

Bürgermeisterin Karola Voß steht in engem Kontakt zur Polizei und den Schulen

Foto: Karola Voss/Instagram
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